Die Trommlerin als Schießbudenfigur

歌詞

Ein Uhrwerk trage ich im Bauch inwendig Wer nach mir schießt, der schießt mich gar nicht tot Im Gegenteil, der schießt mich nur lebendig Kein Blut färbt meines Mörders Hände rot Wer mich getroffen, dem wird automatisch Mein lustig' Trommeln seinen Schuss quitier'n So mancher Herr kann hier so mancher Dame Für'n ganzen Abend billig imponier'n Starr steh' ich da und lächle süß wie Gift Bis eine Kugel mich ins Herze trifft Ein Schuss, zehn Pfennig! Drei Schuss, fünfundzwanzig Pfennig! Na - wer will noch mal? Na - wer schießt nochmal?" Der Jäger schießt in mir wohl seine Hirsche Der Ehemann den Hausfreund, der ihn hörnt Der Schüler schießt in mir den Klassenlehrer Hier wird ihm greifbar, was ihm sonst entfernt Der Dieb erschießt in mir die Polizisten Der Knabe den Indianer von Karl May Euch allen, die in mir ein Abbild wüssten Erklingt mein Trommeln als mein Todesschrei Doch komm' auch Amateure her und Laien Die nur am Spiel des Uhwerks sich erfreuen Ein Schuss, zehn Pfennig! Drei Schuss, fünfundzwanzig Pfennig! Na - wer will noch mal? Na - wer schießt nochmal?" Die Herr'n, für die der Krieg zu kurz gewesen Die treten gern' an meine Bude hin Und zielen, ohne vieles Federlesen Auf meine Wenigkeit, die Trommlerin Sie träumen sich in längst versunk'ne Zeiten Wo jeder mal so'n bisschen Feldmarschall Sie seh'n sich durch versenkte Dörfer reiten Mit Wogenprallen und mit Donnerhall Und diesen Herren wirft die Trommlerin So wie von ungefähr die Worte hin: "Ein Schuss, zehn Pfennig! Drei Schuss, fünfundzwanzig Pfennig! Na - wer will noch mal? Na - wer schießt nochmal?"